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In der Zeit vor den Sommerferien lässt der Schulstress langsam nach und es bleibt Zeit für anschauliches, praktisches Lernen im Rahmen von Projekt- oder Helfertagen. youngcaritas gab bei drei Schulprojekten im Juli Impulse, sich mit Wohnungslosigkeit, kreativen Alternativen zum Wegwerfen, fairem Konsum und ungerechter Verteilung zu beschäftigen.

Vierter Stadtrundgang zum Thema Wohnungslosigkeit

Bei dem bereits zum vierten Mal von youngcaritas durchgeführten Stadtrundgang „Würzburg offside“ zum Thema Wohnungslosigkeit erfuhren SchülerInnen der Fachoberschule Würzburg von den Schwierigkeiten, die ein Leben auf der Straße mit sich bringt. Die Elftklässler beschäftigten sich mit der Frage „Was heißt es, kein Zuhause zu haben?“ Keinen sicheren und privaten Rückzugsort, kein gemütliches Bett, keinen Schutz vor Regen und Kälte und auch keinen Rückhalt durch die Familie... Wohnungsmangel und hohe Mieten, Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung, Sucht und psychische Probleme verstellen oft den Weg zurück in eine eigene Wohnung. Mit der Wärmestube, dem underground, dem Johann-Weber-Haus und der Kurzzeitübernachtung konnten die SchülerInnen Orte kennenlernen, wo Menschen ohne feste Wohnung in Würzburg konkrete Hilfe – wie eine Übernachtungs-, Koch-, Dusch- oder Waschmöglichkeit – finden.

Upcycling an der Goethe-Mittelschule

„Kommt das weg oder wird das ... ein Schlüsselanhänger?“ hieß es beim youngcaritas-Workshop an der Goethe-Mittelschule. Was man aus Wegwerfprodukten noch so alles machen kann, konnten die Siebtklässler an verschiedenen Stationen selbst ausprobieren. Esther Schießer (youngcaritas Würzburg) und Katharina Samfaß (youngcaritas Unterfranken) zeigten, wie man aus kaputten Fahrradschläuchen mithilfe einer Ösenzange individuelle Schlüsselanhänger machen kann. Entstanden sind Schlüsselanhänger für den fahrradbegeisterten Papa, Herzchen-Anhänger für die Freundin oder stachelige Igel-Anhänger. Die Upcycling-Workshops waren eingebettet in eine Projektwoche zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit, die vom Stadtjugendring Würzburg organisiert wurde.

Helfertag bei der Caritas-Kleidersortierung

Aus Alt mach Neu hieß es auch zum Abschluss des Helfertags einer 7. Klasse der St.-Ursula-Realschule. Die 26 Mädchen fertigten aus alter Kleidung einfache Umhängetaschen und aus Stoffresten Armbändchen. Zuvor hatten sie sich mit einer Reihen von Fragen zum verantwortungsvollen Umgang mit Kleidung beschäftigt: Wo landet das Geld, das ich für mein T-Shirt ausgebe und warum bekommt die Näherin nur ein Prozent davon? Warum sind unsere Kleiderschränke so überfüllt und aus welchen Gründen schmeißen wir Kleidung weg? Welche Alternativen gibt es zum unüberlegten Konsum und welche Würzburger Läden verkaufen fair und ökologisch produzierte Kleidung? Wie der Name „Helfertag“ sagt, ging es auch darum, selbst anzupacken und tatkräftig bei der Caritas-Kleidersortierung zu helfen. Emsig sortierten die Schülerinnen eine große Anzahl an Kleiderspenden, die im Caritasladen (Koellikerstr. 5, 97070 Würzburg) abgegeben wurden. So manch besonderes Fundstück, wie ein schicker Hosenanzug oder eine winzige Regenhose für Kleinkinder sorgten für die eine oder andere Überraschung beim Sortieren. Die sortierte Kleidung geht im Anschluss zurück an den Caritasladen, wo sie an Menschen mit geringem Einkommen weitergegeben wird.

Große Bandbreite

Die drei youngcaritas-Schulprojekte im Juli zeigen die große Bandbreite von Themen, auf die die youngcaritas-Koordinatorinnen Esther Schießer und Katharina Samfaß aufmerksam machen möchten. youngcaritas ist die Plattform der Caritasverbände für das soziale Engagement junger Menschen und bestärkt Jugendliche und junge Erwachsene darin, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten und sich kreativ mit gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen.

Esther Schießer

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