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Ein ungewöhnlicher Anblick eröffnete sich den Tourist*innen und Würzburger*innen Anfang Oktober am Kiliansplatz hinter dem Dom: Bekannte Würzburger Skulpturen wie „Der große Sitzende“, die drei „Kopffüßler“ und die Statue vom Heiligen Kilian (Brunnen) hatten leuchtend orangene Rettungswesten umgeschnallt.

Grund ist eine europaweite youngcaritas-Aktion, die unter dem Hashtag  #savinghumanity auf die nach wie vor dramatische Situation im Mittelmeer aufmerksam macht. Für tausende Menschen ist das Mittelmeer der gefährlichste Abschnitt ihrer Flucht aus Krieg und Perspektivlosigkeit. Viel zu viele finden direkt vor den Toren Europas ihren Tod. Rund 2600 Menschen starben 2017 allein auf der Mittelmeerroute (www.missingmigrants.iom.int). 
Private Hilfsorganisationen – wie z.B. „Jugend rettet“ – versuchen dies Tag für Tag zu verhindern. Ihr unermüdliches Engagement in der Seenotrettung wird jedoch kaum honoriert. Stattdessen wird ihnen vorgeworfen, die Fluchtroute attraktiv zu machen und mit Schleppern zu kooperieren. „Wie groß muss die Not eines Menschen sein, wenn er sich in einem winzigen Schlauchboot aufs Mittelmeer begibt? Von diesem Geschäft mit der Verzweiflung profitieren Schlepper unabhängig von jeglichen Rettungsaktionen“, so „Jugend rettet“ auf ihrer Homepage. 
youngcaritas setzt mit der Schwimmwesten-Aktion ein sichtbares Zeichen für Solidarität mit Geflüchteten und den engagierten Retter*innen im Mittelmeer. „Seenotrettung ist kein Verbrechen, sondern ein Gebot der Menschlichkeit!“, so Esther Schießer und Johanna Stirnweiß von youngcaritas Würzburg/Unterfranken.
youngcaritas ist der Jugendbereich des Caritasverbandes. Über Aktionen und Projekte werden junge Menschen darin bestärkt, sich in ihrem Umfeld aktiv für eine solidarische Gesellschaft einzusetzen.  

Esther Schießer

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