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Zu einer Visitation unter anderem der Sozialstation Sankt Kunigund weilte Weihbischof Ulrich Boom am vergangenen Samstag erneut in Aub. In einem Gespräch mit den Verantwortlichen der Sozialstation informierte sich der Weihbischof über die Arbeit dieser Einrichtung des katholischen Caritasverbandes.

Matthias Fenger, Geschäftsführer des Kreiscaritasverbandes, und der neue Pflegedienstleiter der Sozialstation Sankt Kunigund, Alexander Bucherer, erläuterten dem Weihbischof die besondere Situation der Auber Sozialstation. Demnach arbeitet die seit 1977 bestehende Auber Sozialstation ohne Konkurrenz durch private Anbieter entsprechender Leistungen. Während sich ähnliche kirchliche Einrichtungen in der Stadt und im Stadtumland privater Konkurrenz stellen müssen, ist der dünn besiedelte Süden des Landkreises für die wirtschaftlich ausgerichteten privaten Anbieter offenbar nicht interessant genug. Die kirchliche Station Sankt Kunigund wird dagegen von den Kirchengemeinden wie auch von den politischen Gemeinden zu einem wenn auch geringen Anteil mit finanziert.

Dass die Caritas im Pflegebereich so akzeptiert wird, liegt nach Weihbischof Booms Worten auch an gewachsenen Strukturen, aufbauend auf die vormaligen Dorfschwestern, die nicht nur für das körperliche, sondern auch für das seelische Wohl der Anvertrauten da waren. Oft ist eine Sozialstation noch eine von wenigen verbleibenden Ansprechstationen der Kirche auf den Dörfern.

Angesichts sinkender finanzieller Mittel und zurückgehender Bevölkerung wird die Kirche aber auf Dauer nicht alles, was bisher geleistet wurde, beibehalten werden können, so der Weihbischof. Wichtig ist nach seinen Worten, pflegebedürftigen Menschen gegenüber weiterhin unser christliches Menschenbild umzusetzen. „Wir müssen aber aufpassen, dass wir uns nicht selbst ein Loch in den Kahn bohren, so dass uns am Ende das Wasser bis zum Hals steht,“ so der Weihbischof. Dem stimmte Alexander Bucherer zu: „Wir müssen nicht jeden Trend mitmachen, wir müssen glaubwürdig bleiben.“

Auf den Vorschlag, künftig mehr auf ehrenamtliche Mitarbeitern zu setzen, gab Boom zu bedenken, man könne nicht alles ehrenamtlich machen, das würde ehrenamtliche Mitarbeiter auf Dauer überfordern. „Was früher normal war, dass man dem Nachbarn geholfen hat, kann auch nicht durch das Ehrenamt übernommen werden. Wir müssen da bescheidener werden.“ Schon heute seien Mitarbeiter im Pflegedienst an der Grenze der Belastbarkeit angelangt und müssen dabei noch mit der schlechten öffentlichen Darstellung ihrer Arbeit fertig werden. Dabei seien gerade Caritas-Einrichtungen in jüngster Zeit sehr gut bewertet worden. Die Medien bat er, doch auch einmal gute Nachrichten weiter zu tragen.

Weihbischof Boom bedankte sich abschließend bei allen, die in der Auber Sozialstation tätig sind und ließ sich im Anschluss an das Gespräch von Georg Pfeuffer, dem Vorsitzenden des Auber Heimatvereins, zusammen mit den Caritas- und Sozialstationsmitarbeitern durch das der Sozialstation benachbarte Spitalmuseum führen.

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