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Artikel der Main Post vom 27.03.2019 – Vor mehr als zehn Jahren hat eine bunt gemischte Gruppe die Nachbarschaftshilfe Veitshöchheim gegründet. Beteiligt waren unter anderem Pfarrgemeinderat, Gemeinderat, die damalige Initiative Bündnis Familie und Kindergarten. Durch bürgerschaftliches Engagement in Zusammenarbeit mit der Gemeinde konnte die Nachbarschaftshilfe vielen Menschen in Veitshöchheim bei kleineren und größeren Notlagen Hilfe, Unterstützung und Beratung anbieten.

Die Erfolge könne man aber nur schlecht messen, da im Mittelpunkt der Tätigkeit des Arbeitskreises die Hilfe zur Selbsthilfe stand und vieles sich so ohne weitere Rückmeldungen verselbständigt habe.

Das Organisationsteam mit Klaus Rostek, Ute Schnapp und Andrea Huber hatte gleichwohl das Gefühl, dass die Nachbarschaftshilfe in den letzten Jahren ein bisschen leerlaufe und sie neuen Schwung und neue Ideen von außen bräuchte. Sie hatten deshalb Organisatoren, Helfer und Interessierte in den Rathaus-Sitzungssaal eingeladen. Bürgermeister Jürgen Götz freute sich über das rege Interesse von 30 Personen, die der Einladung gefolgt waren.

Modell "Eine Stunde Zeit" schaffe eine klarere Struktur

Wie Andrea Huber in ihrem Rückblick feststellte, konnten alle, die Hilfe benötigten oder ihr Hilfe anbieten wollten, sich an das Bürgerbüro der Gemeinde wenden, das alle Anfragen koordinierte und an das Organisationsteam weitergab.

Sebastian Zgraja von der Gemeindecaritas Würzburg brachte seine Erfahrungen ein. Mit seiner Unterstützung hätten sich inzwischen in zahlreichen Stadtteilen und Gemeinden rund um Würzburg Initiativen nach dem Modell "Eine Stunde Zeit" gebildet, bei dem die Ehrenamtlichen selbst bestimmen können, wie viel Zeit sie einbringen und in welchem Bereich sie tätig sind. Nicht zum Aufgabenfeld gehörten regelmäßige Putzdienste und Gartenarbeiten sowie pflegerische Tätigkeiten.

Laut Rostek ist dieses Modell im Prinzip für Veitshöchheim nichts Neues, schaffe aber für Hilfebietende, Hilfesuchende und für das Organisationsteam eine klarere Struktur und unterstütze den Wunsch vieler ehrenamtlich Aktiver, sich in einem überschaubaren und zuverlässigen Zeitrahmen einbringen zu können.

Neues Organisationsteam wird gegründet

Hilfesuchende waren in den letzten Jahren immer mehr die älteren Menschen. Man war sich im Teilnehmerkreis einig, dieses Angebot aber breiter aufzustellen, auch für junge Familien und jüngere Menschen. Deshalb müsse die Öffentlichkeitsarbeit nicht nur intensiviert, sondern auch moderner ausgerichtet werden. Neben den bisherigen Informationswegen wie Gemeindeblatt und Mailverteiler werde deshalb über weitere Möglichkeiten, wie Internetauftritt, Online-Vermittlungsbörse, oder eine Whatsapp-Gruppe nachgedacht.

Gutgeheißen wurde der Vorschlag von Martina Edelmann, den von ihr geleiteten Arbeitskreis "Veitshöchheim hilft" mit der Nachbarschaftshilfe zusammenführen. Auch wurde vorgeschlagen, die Gemeinde noch stärker einzubinden und zu klären, ob eine professionelle Unterstützung über ein bayerisches Förderprogramm geschaffen werden kann.

Schließlich kam man überein, ein neues Organisationsteam zu bilden, im besten Fall als Mix von "Neuen" und "Alten", um diese zeitgemäßen Veränderungen vorzunehmen. Alle Interessierten sollen alsbald zu einem Planungstreffen eingeladen werden.

Dieter Gürz

https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Veitshoechheimer-Nachbarschaftshilfe-wird-neu-ausgerichtet;art736,10206821

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