logo caritas

Würzburg - Zum ersten Mal haben sich die in den ökumenischen Nachbarschaftshilfegruppen engagierten Frauen und Männer aus Stadt und Landkreis Würzburg zum Erfahrungsaustausch getroffen. „Unser Hauptanliegen ist, die „Einzelkämpfer“ zum Austausch zusammenzubringen und sie weiter zu motivieren“, betonte Klaus Korbmann von der Gemeindecaritas, der das Treffen auf der Benediktushöhe in Retzbach mitorganisiert hat.

Kleine Einkäufe erledigen, Nachhilfeunterricht geben, Babysitten – es gibt viele Situationen, in denen man gern mal eine helfende Hand hätte, ohne gleich Geld für professionelle Dienstleister ausgeben zu müssen. Aber wen könnte man fragen, wenn die Verwandtschaft verreist ist und die Freunde und Bekannten erst vor wenigen Tagen schon einmal eingesprungen sind? Das Stichwort lautet ökumenische Nachbarschaftshilfe, die es seit Jahren in vielen Ortschaften in der Region gibt.

Die Helfer engagieren sich aus unterschiedlichen Gründen. Um etwas über ihre Motivation zu erfahren und sie in ihrem Handeln zu bestärken, luden der Caritasverband für Stadt und Landkreis Würzburg und das Diakonische Werk Würzburg sie zum Erfahrungsaustausch ein. An dem Treffen nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus den Stadtteilen Grombühl, Sanderau, Dürrbachtal, Lengfeld, Versbach und Lindleinsmühle sowie aus Eibelstadt, Hettstadt, Margetshöchheim und Veitshöchheim teil. „Wir wollen, dass sie voneinander lernen und profitieren“, so Korbmann. „Denn es gibt Leute, die schon seit Jahren dabei sind und welche, die erst anfangen wollen.“

Zum Beispiel die Eibelstädter, die gerade dabei sind, eine Nachbarschaftshilfe ins Leben zu rufen. „Das Treffen spornt mich noch mehr an“, meinte Ingrid Schlereth. „Denn es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Man erfahre im Gespräch von den anderen, dass die Hilfe angenommen werde und vor allem wie viele Bereiche abgedeckt würden. Für die Eibelstädter ist es besonders wichtig, dass sie bei Bedarf Unterstützung von Außen bekommen und nicht nur die Kirche, sondern auch Vereine und die Feuerwehr einbeziehen können. „Es hat mich total fasziniert, dass wir viele Menschen ins Boot nehmen können“, so Schlereth.

Sie ist sich sicher, dass es in Eibelstadt Bedarf für die Nachbarschaftshilfe gibt. Die Pfarrgemeinderätin gratuliert als Vertreterin der Pfarrei vielen Menschen zu bestimmten Anlässen und hat dabei festgestellt, dass offenbar viele einsame Menschen im Ort leben. Denen wollen sie und ihre Mitstreiterinnen „Sonne ins Haus bringen“, wie Heidi Goldschmitt vom Caritas-Helferkreis in Margetshöchheim es formulierte. Seit Jahren besucht der Helferkreis drei Dutzend allein stehende, kranke Senioren, kauft gelegentlich für sie ein, fährt die Leute bei Bedarf zum Arzt oder hört einfach zu. „Wir besuchen Leute in den Altenheimen, um den Kontakt zum Dorf aufrechtzuerhalten“, erläuterte Goldschmitt. Was sie allerdings nicht machen, sind pflegerische Tätigkeiten. Dafür gibt es Sozialstationen.

­