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Protagonisten und Gäste sind sich einig: Die Faschingsfeier im Rotten-dorfer Haus der Begegnung ist Kult und wird von Jahr zu Jahr besser und beliebter

Die Faschingsveranstaltung am Faschingsdienstag im Rottenorfer Haus der Begegnung (HdB) ist Kult. „Kurz vor Beginn mussten wir noch zusätz-liche Stühle aufstellen, damit alle närrischen Gäste auch einen Platz hatten“, freute sich HdB-Leiterin Mirjam Gawenda. Draußen nieselte es leicht, die Stim-mung im HdB war trotzdem heiter und ausgelassen.
Während die einfallsreich und bunt verkleideten Gäste sich bei Krapfen, Hörn-chen, Kaffee und dem ein oder anderen Schoppen von Hans-Jürgen Landgrebe am Keyboard mit Faschingsliedern einstimmen ließen, bereiteten sich zwei Büt-tenrednerinnen und ein Bänkelsänger auf ihren Auftritt vor.

Ideen für die Büttenrede kommen auch schon mal am ‚stillen Örtchen‘

‚Die Schoppentante‘, alias Gertrud Patalong, machte den Anfang. Seit 50 Jah-ren lebt die gebürtige Würzburgerin in Rottendorf, in der Bütt steht die heute 78-jährige seit 43 Jahren. Fränkisch charmant schlägt die zierliche Frau einen Bo-gen von der Lokalpolitik, über weltpolitische Themen bis hin zum Franken-schoppen. Drei Meter DINA4-Papier am Stück füllen die Reime ihrer Büttenre-de. Nach Weihnachten fängt die Schoppentante an zu sammeln. „Überall im Haus liegen dann Zettel, in der Küche, im Schlafzimmer, ja selbst auf dem Klo“, erzählt die erste ‚Rottendorfer Buschklopferin‘. Wenn genug Material zusam-mengekommen ist, fügt sie die einzelnen Mosaiksteine zu einem Ganzen zu-sammen. Patalong schätzt die reine Schreibzeit auf ca. 35 bis 40 Stunden, eine ganz Arbeitswoche. Ihr Anliegen ist es, sich mit Humor und Augenzwinkern den kleinen und großen Themen zu nähern, die die Menschen beschäftigen. Was sie nicht leiden kann, ist Einseitigkeit, Missionierung oder wenn jemand gezielt fertig gemacht werden soll.

Comeback nach 10 Jahren Pause

Auch Bänkelsänger Fränz, alias Franz-Josef Hammer, griff nur die Lachmus-keln des Publikums mit seinen Lied-Texten an. Der 69-jährige war über 30 Jah-re im Fasching aktiv und bis 2007 als Bänkelsänger mit seiner Gitarre in ganz Unterfranken unterwegs. Nach 10-järiger Pause feierte er sein Comeback nun im Rottendorfer Haus der Begegnung. „Ich war ziemlich aufgeregt“, gesteht der Vollblut-Karnevalist nach seinem Auftritt. „Es ist viel schwieriger mitten im Pub-likum zu agieren, als auf einer Bühne vor dem Publikum zu stehen.“
Bevor Irmgard Eisenhut in altbewährter Tradition das Programm mit ihrer Büt-tenrede abrundete, besuchte eine Abordnung der Rottendorfer Karnevalsge-sellschaft RoKaGe und der Blauen Garde das HdB. Tanzmariechen Regina Kaim begeisterte das Publikum mit einer temporeichen und akrobatischen Tan-zeinlage auf engstem Raum und Gesellschaftspräsident Ulrich Esly schmückte HdB-Leiterin Mirjam Gawenda mit dem diesjährigen Faschings-Orden in Form eines Totenkopfes, denn das Rottendorfer Faschingsthema 2017 lautete ‚Buschklopfers Besuch im Gruselkabinett‘.

Kehraus mit Bratwurst und Sauerkraut

Das Publikum belohnte alle Vortragenden mit herzlichem Applaus und natürlich reichlich Helau-Rufen. In geselliger Runde ließen die HdB-Besucher den gelungenen Nachmittag bei Bratwurst und Sauerkraut ausklingen, bestens unterhalten von Keyboarder Hans-Jürgen Landgrebe, der kurzfristig und spontan für Oldie-Mike eingesprungen war. Der war bei Glatteis gestürzt und daher nicht einsatzfähig. Gute Genesung Mike!

Claudia Jaspers

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