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Volksweisen, Seemannslieder, Folklore und Oldies erklangen zum Auftakt der Herbstsaison im Altenbetreuungszentrum (ABZ) der Würzburger Caritas. Rund 50 Seniorinnen und Senioren kamen zum ersten Wirtshaussingen mit der Band „Romus“ aus Rottendorf. Der Saisonauftakt war auch Anlass, eine neue Mitarbeiterin im ABZ vorzustellen: Franziska Benjamino folgt auf die lange Jahre im ABZ tätig gewesene Jutta Hackel. Die 27-Jährige wird vor allem in der Demenzberatung tätig sein.

Selbst zu singen, das ist viel schöner, als eine CD abzuspielen, fanden die Gäste, die zum Wirtshaussingen gekommen waren. „Wobei ich, wenn ich Musik höre, oft mitsinge“, sagte Ingeborg Ringler. Die 73-Jährige mag Musik sehr gerne: „Von Schlagern über Klassik bis hin zu Pop.“ Und sie mag es gerne, ins ABZ zu kommen: „Die Atmosphäre hier ist einfach schön, das Leitungsteam finde ich fantastisch.“ Zum Sitztanz erscheint die Seniorin regelmäßig. Auch das Gedächtnistraining im ABZ ist ihr wichtig. Aber auch entspannende Angebote wie das Wirtshaussingen genießt sie sehr. Wäre schön, wenn das ein weiteres Mal veranstaltet würde, meint sie.

Auch Albert Förster gefiel das kontrastreiche Repertoire der Romus-Band gut. „Ich habe seit meinem 17. Lebensjahr im Chor gesungen“, erzählte der Senior. Zunächst im Männergesangsverein Sulzfeld. Später im Kirchenchor von Heiligkreuz: „Erst mit 75 Jahren hörte ich auf. Schließlich muss irgendwann einmal Schluss sein.“

Der Senior, der auch mit 80 Jahren noch eine volle Stimme hat, freut sich immer auf gesellschaftliche Anlässe, an denen gesungen wird. Geburtstage oder Jubiläen zum Beispiel. „Am Dienstag fahren wir vom ABZ aus für vier Tage nach Österreich. Ich bin sicher, auch da werden wir ab und an singen“, so der unternehmungslustige Mann, der vom Blatt zu singen versteht, viele Lieder aber auch auswendig kennt.

Während die Jungs von Romus im nächsten Liedblock zur musikalischen Seereise mit dem Hamburger Veermaster und „My Bonnie is over the Ocean“ übergingen, erinnerte sich Alfred Kühorn an die Zeit, viele, viele Jahre ist das her, als er mit seiner Mutter sang. Und auch bei den Pfadfindern damals sei viel gesungen worden, so der 77-Jährige.

Immer wieder animiert die Musik den Senior, das Essbesteck wegzulegen, um mitzusingen – so lecker das fränkische Büffet des ABZ-Teams an diesem „Wirtshausnachmittag“ auch war. Dass die jungen Leute heute nicht mehr viel von Volksliedern wissen wollen, finde er sehr bedauerlich, meinte Kühorn wenig später zu Pfarrer Werner Vollmuth, der ihm am Tisch gegenüber saß. „Stimmt“, bestätigte der. „Jugendliche kennen heute kaum noch Volkslieder.“ Wobei sie schon noch viel Musik hören. Vom MP3-Player. Aber kaum mehr dazu singen.

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