logo caritas

Zum Jubiläum gab es Sonne satt: Auf dem Altar und im Kirchenraum standen Sonnenblumen, der Sonnengesang des Franz von Assisi wurde angestimmt, auch das Evangelium war auf das Motto „Gott meine Sonne“ abgestellt. Rund 80 Menschen kamen am Mittwoch, um mit Diakon Manfred Nenno in der Kirche St. Burkhard einen Wortgottesdienst anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Sozialstation St. Norbert der Würzburger Caritas zu feiern.

Die Sonne – welch schönes Symbol für eine Jubiläumsfeier! Gerade angesichts des beginnenden Herbstes. „Ohne Sonne kein Leben“, so Diakon Nenno. Für die betagten Patienten von St. Norbert  erscheinen die Schwestern und Pfleger der Sozialstation als tägliche „Sonne“. Die wiederum schätzen die Sonnenseiten ihres Berufs: Den Kontakt mit freundlichen Seniorinnen und Senioren, die ihnen zeigen, wie dankbar sie für die tägliche Unterstützung sind. Erinnert wurde bei den Fürbitten aber auch an die Schattenseiten der Pflege: Aufgrund der Rahmenbedingungen ist sie schwierig geworden. Gebetet wurde deshalb um Kraft für die Pflegerinnen und Pfleger der Sozialstation.

Glückwünsche zum Jubiläum sprach bei der anschließenden Begegnung im Pfarrheim der Vorsitzende des Würzburger Caritasverbandes, Werner Häußner, aus. Er erinnerte daran, dass St. Norbert über längere Zeit hinweg das Sorgenkind des Wohlfahrtsverbands war: „Doch in den letzten Jahren hat sich die Sozialstation wunderbar stabilisiert.“ Die Leiterin der Einrichtung, Antje Schuhmann, mache mit ihrem Team „eine tolle Arbeit“. Die aber weiterhin tägliche Herausforderungen bietet. Häußner: „Es ist nicht einfach, die Balance zu halten zwischen den fest angestellten Mitarbeitern und einer manchmal rasch wechselnden Zahl von Patienten. Da muss sehr flexibel reagiert werden.“

Dass das Präludium zu Beginn des Gottesdienstes besonders ausführlich war, hatte einen besonderen Grund: Das Seniorenmobil war noch nicht eingetroffen – und selbstverständlich wurde gewartet, bis auch der letzte Gast in der Kirchenbank saß. „Dass wir unsere Patienten zu solchen Ereignissen abholen, das ist ein typischer Caritas-Mehrwert“, sagt Pflegedienstleiterin Antje Schuhmann. Es sei für sie gerade wegen dieses „Mehrwerts“ sehr schön, bei der Caritas zu arbeiten zu dürfen. Das findet auch Nicole Weidemann von St. Norbert. Die junge Frau hilft den Patienten der Sozialstation im Haushalt: „Ich mag diese Arbeit, denn jeden Tag erlebt man etwas Neues.“

Gabriele Schulz kann sich noch selbst waschen und mit dem Handtuch rubbeln: „Doch den Haushalt führen, das geht auch bei mit nicht mehr.“ Seit Anfang des Jahres kommen die Schwestern von St. Nobert zu ihr: „Ich leide an schweren epileptischen Anfällen.“ Zum eigenen Schutz sitzt die 52-Jährige im Rollstuhl und hat einen Lederhelm auf den Kopf. Mit der Sozialstation St. Norbert ist die schwerbehinderte Frau „rundum zufrieden“, das Team sei „einfach super toll“, schwärmt sie: „Ich bin unglaublich froh, dass mir die Sozialarbeiterin in der letzten Klinik empfahl, mir Unterstützung zu suchen. Eigentlich habe ich damit viel zu lange gewartet.“

­