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Sie sind besonders, die halbjährlich stattfindenden Demenzgottesdienste in der Zellerauer Heiligkreuzkirche. Rose Heimberger-Häberle langjährige hauptberufliche und seit ihrem Ruhestand ehrenamtliche Mitarbeiterin im ABZ Heiligkreuz und Pfarrer Werner Vollmuth bereiten die Gottesdienste thematisch und inhaltlich so vor, dass die Sinne und Erinnerungen der Besucherinnen und Besucher angesprochen werden, und sie das jeweilige Thema erleben, fühlen und sogar schmecken können.

Knapp 40 Menschen folgten der Einladung des Caritasverbandes in die Heiligkreuzkirche. Wie immer geht es familiär zu. Vollmuth steht im Mittelgang der großen Kirche, ganz nah bei seinen Gästen, ist mit ihnen auf Augenhöhe und im Gespräch. An diesem windig kalten Apriltag dreht sich alles um das Thema Herz.

Vollmuth erzählt kleine Geschichten, arbeitet mit Metaphern und Symbolen, nimmt Kommentare der Anwesenden auf und gibt ihnen Raum. Er reicht Herzen aus unterschiedlichen Materialien wie Stein, Holz oder Stoff in die Bankreihen und fordert die Anwesenden auf diese zu ertasten, zu fühlen und weiterzureichen. Ein älterer Herr wirft ein, dass er 1960 in der Heiligkreuzkirche geheiratet habe. Seine Frau ist schon verstorben, ihr Herz also bereits im Himmel.

Zur Visualisierung eines weiten offenen Herzens, welches für Mitgefühl, Vertrauen und Barmherzigkeit steht, hat Vollmuth ein weiches rotes Herzkissen mit Armen mitgebracht und geht durch die Reihen, um jeden der Anwesenden damit zu berühren. Plätzchen in Herzform werden mit dem Hinweis, auf den Ausspruch „ich hab dich zum Fressen gern“ zum Verzehr verteilt.

Zwischendurch wird immer wieder gesungen, und als Pfarrer Vollmuth zum Schluss von  Besucher zu Besucher geht, um jeden einzeln zu segnen, holt ein Mann seine Mundharmonika aus der Tasche und verzaubert die Anwesenden mit einer leisen, zarten Melodie, die direkt vom Ohr ins Herz geht.

Im Anschluss an die Gottesdienste laden Caritasmitarbeiterinnen stets zu Begegnung bei Kaffee und Kuchen ins Altenbetreuungszentrum (ABZ) ein.
Für Angehörige besteht dann die Möglichkeit, Beratung durch Mitarbeiterinnen von HALMA e.V. – Hilfen für alte Menschen im Alltag in Anspruch zu nehmen. Eine Mitarbeiterin beantwortet Fragen zu Pflegeversicherung und -stufen, Unterhalt für demente Eltern, Entlastungsangebote für pflegende Angehörige und vieles mehr, während die Senioren an einem Beschäftigungsangebot von gerontopsychiatrischen Fachkräften des Caritasverbandes teilnehmen können.
 

Claudia Jaspers

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