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Zehn Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Profession und Konfession engagieren sich regelmäßig ehrenamtlich im Projekt caritas plus des Allgemeinen Sozialdienstes (ASD) beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg. In der intensiven Einzelfallbetreuung begleiten sie alleinstehende, kranke, arbeitslose und ältere Menschen oder unterstützen die beiden ASD-Beraterinnen während der Öffnungszeiten der Beratungsstelle.

Julia stieß im Internet auf eine Ehrenamtlichen-Such-Anzeige der ASD-Sozialpädagoginnen, deren Stundenkontingent die vielen notwendigen intensiven Einzelbetreuungen nicht abdecken können. Die Psychologiestudentin nahm Kontakt auf und besucht seitdem einmal wöchentlich eine alleinstehende ältere Dame im Rollstuhl.
Eine Pädagogik-Studentin setzt ihr Engagement drei Stunden wöchentlich in der offenen Beratung ein. Auf die Frage nach dem Grund für sein ehrenamtliches Engagement berichtet Christian, dass er jahrelang jedes Wochenende nach Würzburg gependelt sei und einige Stunden im Zug verbracht habe. „Nach meinem Umzug in die Domstadt entschied ich mich dafür, die nun gewonnene Zeit ehrenamtlich zu investieren“, so der agile Endfünfziger. Er las einen Artikel über das caritas plus Projekt in der Mainpost und setzte seinen Entschluss umgehend in die Tat um. Seitdem gehört er zum festen Ehrenamtsteam des Caritasverbandes und widmet einen Teil seiner freien Zeit Menschen in Krisensituationen. 
In regelmäßigen Abständen lädt der Caritasverband die Helferinnen und Helfer zum Austausch, zu Fortbildungen sowie zur Information über aktuelle Entwicklungen, Unterstützungsmöglichkeiten und das große soziale Netzwerk in Würzburg ein.
Diesen Sommer besuchte die Truppe auf Einladung der Sozialpädagoginnen Brunhild Berl und Jutta Hackel den Fahrrad-Sevice-Laden und den Schraubenladen des Erthal Sozialwerks in der Sanderstraße.
Hermann Lutz, Abteilungsleiter der seit 15 Jahren zertifizierten Fahrradwerkstatt und seit der ersten Stunde vor gut 30 Jahren dabei, berichtete und zeigte der interessierten Gruppe während der einstündigen Führung durch Werkstatt und Laden viel Interessantes und Wissenswertes. 
Ca. 60 Fahrräder werden am Tag in der Fahrradwerkstatt von 25 Menschen mit psychischer Erkrankung gecheckt und repariert. Ihnen stehen drei Meister zur Seite. „Teamarbeit macht erfolgreich“, so Lutz, daher arbeiten insgesamt fünf Teams auf dem 500 m² Areal für die 12.000 Kunden im Jahr; ein Kassenteam und vier Werkstattteams.
Beindruckt zeigten sich die Caritas Ehrenamtlichen nicht nur von der ersten unterfränkischen Fahrradwaschanlage, in der täglich etwa fünf Räder gewaschen werden, sondern vor allem von dem nachhaltig erfolgreichen integrativen Konzept für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung.
 

Text und Fotos: Claudia Jaspers

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