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Caritasverband organisierte wieder eine Weihnachtsfeier für Alleinstehende

Würzburg - Weihnachten ist ein besinnliches Fest, das niemand gern allein verbringt. Doch was tun, wenn man keine Möglichkeit hat, die Familie und Freunde zu treffen? Für all diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer Weihnachten allein verbringen müssten, war das Programm „Heiligabend für Alleinstehende“ des Caritasverbands für Stadt und Landkreis Würzburg im Haus St. Lioba am Berliner Ring wie gemacht.

Der große Saal war mit Kerzen und Tannenzweigen geschmückt und die Tische waren liebvoll eingedeckt. Wie in den meisten Familien wurden auch hier Weihnachtslieder gesungen, Plätzchen und Kuchen gegessen und anschließend wurde feierlich getafelt. Sogar drei Musikern spielten für die Gäste. Heiligabend sei für viele Menschen, die allein sind, ein sehr schwerer Abend, stellte Weihbischof Ulrich Boom fest, der von Tisch zu Tisch ging, um alle persönlich zu begrüßen. Er freue sich, mindestens für ein paar Stunden Anteil am Leben dieser Menschen zu nehmen.

„Unser Ziel ist es, allen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten“, fügte Werner Häußner, Vorsitzender der Caritas für Stadt und Landkreis, hinzu. Auch die Gäste waren voll des Lobes: Sie fanden das Drumherum schön. Viele von ihnen feiern seit Jahren in diesem Kreis gemeinsam Weihnachten. Sie sind dankbar, dass sich jemand an diesem Nachmittag so liebevoll um sie kümmert. „Es macht Spaß hier zu feiern“, waren sich die Alleinstehenden einig. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass es eine solche Feier gibt“, sagte der 52-jährige Peter Niedermeier, der seit drei Jahren allein in Würzburg lebt. In Gesellschaft vergesse man die Einsamkeit für ein paar Stunden,

Ihm stimmte Martha Peter zu. „In der großen, aber familiären Runde bekommt man ein bisschen von der Weihnachtsstimmung mit, und das ist gut so.“ Seit sieben Jahren kommt die 76-Jährige zu der Feier und freut sich immer wieder, bekannte Gesichter zu sehen. Die meisten Gäste sind ältere Menschen, die ihren Partner verloren haben, aber auch einige jüngere sind darunter, die durch Trennung oder den Wegzug der Familie über die Feiertage allein sind. „Wenn ich über Weihnachten in meiner Wohnung sitze, dann bin ich ganz schön allein“, sagte eine Frau. Die familiäre Atmosphäre trotz der über 100 Gäste macht nach den Worten von Häußner die Beliebtheit der Feier aus. „Viele gehen mit schönen Erinnerungen und Eindrücken nach Hause und haben nicht das Gefühl, an Heiligabend allein zu sein.“

Ausdrücklich dankte Caritas-Geschäftsführer Matthias Fenger allen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren, die das gemütliche und besinnliche Beisammensein erst ermöglicht haben. Laut Statistik verbringen etwa vier Prozent der Deutschen Heiligabend allein. Meistens sind es Menschen, die plötzlich ohne ihren Partner oder ihre Familie auskommen müssen. Doch glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen man ein einsames Weihnachtsfest schluckend akzeptieren musste. So unterschiedlich der familiäre Hintergrund auch ist, im Haus St. Lioba fanden sie alle zusammen. Der überwiegende Teil der Besucher wird auch im kommenden Jahr wieder dabei sein.

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