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Demenzgottesdienst in der Zellerauer Heiligkreuzkirche – In Anlehnung an Psalm 103 Vers 15 hatte der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. Ende September zum halbjährlich stattfindenden Demenzgottesdienst in die Zellerauer Heiligkreuzkirche eingeladen.

Rose Heimberger-Häberle langjährige berufliche, und seit ihrem Ruhestand ehrenamtliche, Mitarbeiterin im ABZ Heiligkreuz und Pfarrer Werner Vollmuth bereiten die besonderen Gottesdienste thematisch und inhaltlich so vor, dass die Sinne und Erinnerungen der Besucherinnen und Besucher angesprochen werden und sie das jeweilige Thema erleben, fühlen und sogar riechen und schmecken können. Rose Heimberger-Häberle backt für jeden Gottesdienst eine kleine Köstlichkeit für jeden Besucher. Diesmal waren es kleine Hefegebäckstückchen in Blütenform, verziert mit karamellisierten Sonnenblumenkernen.

Die Atmosphäre in den Demenzgottesdiensten ist stets familiär. Pfarrer Vollmuth bewegt sich im Mittelgang der großen Kirche, ganz nah bei seinen Gästen, ist mit ihnen auf Augenhöhe und im Gespräch. An diesem sonnig warmen Septembertag dreht sich alles um das Thema Wachsen, Blüte, Frucht, Ernte und Saat.

Vollmuth erzählt kleine Geschichten, arbeitet mit Metaphern und Symbolen, stellt Fragen und nimmt Kommentare der Anwesenden auf, gibt ihnen Raum. Ein Mitmach-Gottesdienst, der allen Anwesenden sichtlich Spaß macht.

Zahlreiche Sonnenblumen  schmücken den Raum und warten darauf am Ende von den Besucherinnen und Besuchern mit nach Hause genommen zu werden. Ein älterer Herr fragt nach, wer denn die Sonnenblumen gepflegt habe und eine Dame freut sich schon darauf, eine verblühte Sonnenblume mit nach Hause zu nehmen, um deren Samen im nächsten Jahr wieder auszusäen.
Kleine Körbe gefüllt mit Heu werden in die Bankreihen gereicht mit der Aufforderung an die Anwesenden, ihre Nase hineinzustecken und den Geruch in sich aufzunehmen. Vollmuth beschwört durch seine Erzählungen Bilder von blühenden Wiesen herauf, die im Herbst abgemäht werden.

Zwischendurch erklingen Lob- und Danklieder, die alle aus den herkömmlichen Gottesdiensten kennen. Ein ganz besonderer Moment ist immer der persönliche Segen jedes einzelnen Besuchers: Dazu geht Pfarrer Vollmuth durch die Bankreihen von Besucher zu Besucher und nimmt sich für jede und jeden einen Augenblick Zeit um ihm ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen und ihm einen Segenswunsch mit auf den Weg zu geben.

Im Anschluss an die Gottesdienste laden die Caritasmitarbeiterinnen stets zu Begegnung bei Kaffee und Kuchen ins Altenbetreuungszentrum (ABZ) ein.
Für Angehörige besteht dann die Möglichkeit, Beratung durch Mitarbeiterinnen von HALMA e.V. – Hilfen für alte Menschen im Alltag in Anspruch zu nehmen. Eine Mitarbeiterin beantwortet Fragen zu Pflegeversicherung und -stufen, Unterhalt für demente Eltern, Entlastungsangebote für pflegende Angehörige und vieles mehr, während die Senioren an einem Beschäftigungsangebot von gerontopsychiatrischen Fachkräften des Caritasverbandes teilnehmen können. 

Claudia Jaspers 

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