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Elisabeth-Tag 2009

Mit der Mehrdeutigkeit des Themas „Angezogen von Elisabeth“ spielte Pfarrer Werner Vollmuth beim Gottesdienst mit ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den Pfarrgemeinden anlässlich des Elisabeth-Tages. Angezogen von Elisabeth: Das richtet den Blick zunächst auf die notleidenden Menschen zur Zeit Elisabeths, die von ihr Kleidung und Essen erhielten. Deutlich wird dies unter anderem in der Mantellegende, die über Elisabeth erzählt wird. Angezogen von Elisabeth: Dies gilt auch für viele Menschen heutzutage, die sich zu dieser radikalen Frau aus dem Mittelalter hingezogen fühlen und sie als Heilige der Nächstenliebe verehren. Ein auf den Altarstufen ausgebreiteter Mantel versinnbildlichte diese beiden Dimensionen des Themas.

Im Anschluss an den Gottesdienst in der Zellerauer Heiligkreuz-Kirche waren alle Ehrenamtlichen in das angrenzende ABZ eingeladen. Viele von ihnen nutzten diese Gelegenheit zu Gespräch und Begegnung.

Das Mantelwunder, das Elisabeth geschieht, wird neben dem Rosenwunder am häufigsten im Bild dargestellt. Die Legende erzählt, wie die Landgräfin auf dem Weg zu einem Festmahl einem Armen begegnet:

„Er saß unter der Treppe, die zum Speisesaal führte, war kaum bekleidet und in einem jammervollen Zustand. Dieser Mann bat sie um ein Almosen. Elisabeth hatte alles schon verteilt, was sie bei sich hatte, versprach aber dafür zu sorgen, dass er etwas zu essen bekäme. Doch der Arme klagte weiter, bis sie solches Mitleid bekam, dass sie ihm ihren kostbaren seidenen Mantel zuwarf. Der arme Mann nahm ihn und war schnell verschwunden. Elisabeth stand aber nun nur im Kleid da... so konnte sie nicht zu Tisch gehen. Sie zog sich in das Gemach zurück und überließ sich der Fügung Gottes...“

Weiter wird erzählt, wie die Tischgesellschaft wartet und Ludwig seine Gemahlin holen möchte. Gerade als er rät, einen anderen Mantel überzuwerfen, ruft die Dienerin: „Herrin, ich sehe doch euren kostbaren Mantel dort am Gestell hängen...“ Und sie brachte ihr den verschenkten Mantel. Elisabeth aber kniete schnell nieder und dankte Gott. Wer konnte noch zweifeln, dass es der Engel Gottes war, der den Mantel genommen hatte, und der nun Wundersamerweise wieder zurückgelangt war.“

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