Selbstgestricktes für Bedürftige der Bahnhofsmission

Die Damen vom Strickkreis Rottendorf und Michael Lindner-Jung bei der Übergabe der Stricksachen | Foto: Jeannine Viglione

Endlich konnte Michael Lindner-Jung, Leiter der Bahnhofsmission Würzburg, wieder ohne Maske und Abstand der Einladung der Rottendorfer-Strickkreis-Damen folgen.

Seit vielen Jahren unterstützen die Rottendorfer Strickerinnen die Bahnhofsmission mit warmen Stricksachen.
In diesem Jahr fertigten die Rottendorferinnen 45 Paar Socken, 26 Paar Handschuhe, 48 Mützen, 54 Schals und 6 Stirnbänder für Bedürftige an. Darüber hinaus konnten die Damen dem Leiter der Bahnhofsmission eine Geldspende in Höhe von 250 € mitgeben und eine weitere Spende kam von Birgit Hoffmann, die einen Artikel über den Strickkreis gelesen hatte und diese Idee ebenfalls unterstützen möchte.
Für Lindner-Jung hatten die Strickdamen sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Für ihn hatten sie einen hellblauen Schal gestrickt und das Logo der Bahnhofsmission eingearbeitet. Die Freude über die warmen Kleidungsstücke, die Geldspende und den Schal, den er sich gleich um den Hals legte, war groß und Lindner-Jung bedankte sich für die treue und regelmäßige Unterstützung aus Rottendorf.
Bei einer gemütlichen Kaffeerunde wurden Neuigkeiten ausgetauscht und Michael Lindner-Jung berichtete von den Herausforderungen im zurückliegenden Jahr und für die Zukunft. Die täglichen Kontakte seien rasant gestiegen. „Hatten wir in den Vorjahren rund 130 Kontakte am Tag, sind es derzeit bis zu 200 Kontakte täglich“, so Lindner-Jung. Rückblickend kommt er auf rund 60.000 Hilfekontakte im letzten Jahr. Sorgen mache er sich auch über die stark gestiegene Zahl der älteren Menschen über 60, die die Wärmehalle in der Posthalle aufsuchten, offensichtlich Vorboten einer zunehmenden Altersarmut.
Beim Abschied wurde bereits das nächste Treffen im Sommer vereinbart und fast wäre Lindner-Jung losgefahren ohne seinen mitgebrachten Schal; na klar, der neu gestrickte gefiel ihm einfach besser.

Jeannine Viglione