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In Beratungsstellen, sozialen Diensten und Einrichtungen geht es oftmals um Problemstellungen, Sorgen, Ängste und Nöte. Ziel ist es mit den Ratsuchenden Perspektiven und Lösungen zu finden.

Manchmal ist der Leidensdruck hoch, die Verzweiflung groß. Emotionen können überkochen.

Was tun, wenn es zu Formen der Gewalt am Arbeitsplatz kommt? Wie können pädagogische Fachkräfte mit Gefahren umgehen und sich und ihre Kolleg*innen im Notfall schützen?

Um Mitarbeiter*innen die Möglichkeit zu geben, sich konstruktiv mit diesen und ähnlichen Fragestellungen auseinander zu setzen, lud Mirjam Gawenda, Fachbereichsleiterin Soziale Arbeit im Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V., Kriminalhauptkommissar Markus Bursch, Fachberater für Sicherheitstechnik und Gewaltprävention bei der KriPo Würzburg in verschiedene Beratungsdienste ein.

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Caritas-Mitarbeitende aus verschiedenen Beratungs- und Fachdiensten nahmen an 3 Sicherheitsberatungen durch KHK Bursch von der KriPo Würzburg teil | Fotos: Claudia Jaspers

Bursch stellte das Aachener Deeskalationsmodell vor und gab Verhaltenstipps für die einzelnen Eskalationsstufen; ab wann ist ein Verhalten eine Straftat? Wann können wir selbst handeln und ab wann muss die Polizei eingeschaltet werden? Was können wir selbst tun, um Situationen zu deeskalieren? Wie können wir uns im Team gegenseitig unterstützten? Was mache ich, wenn …

Er begutachtete alle Arbeitsplätze und gab Tipps zur Positionierung während eines Beratungsprozesses und bei Bedarf zu möglichen Veränderungen. Jedoch beurteilte er die Räume fast durchweg als gut geeignet und sicher für die Beratung, es wurden lediglich kleine Veränderungen vorgenommen z.B. Tausch von Beratungsbereich und Arbeitsplatz; potenziell gefährliche Gegenstände außer Griffweite zu bringen, …

Außerdem wurden vorhandene Sicherheitssysteme getestet (Security-Knopf; Notruf-Taste). Dadurch ergaben sich wertvolle und aufschlussreiche Hinweise darauf, wo gegebenenfalls Nachbesserungsbedarf besteht.

Darüber hinaus entwickelten die Kolleg*innen viele einfache und praktische Ideen, um sich gegenseitig zu unterstützen, z.B. digitale Kalender zu teilen, um zu wissen, wer ist außer mir im Haus/auf dem Flur aus anderen Fachdiensten noch anwesend? Es wurden Absprachen getroffen, wie man Kolleg*innen informieren kann, wenn eine Unterbrechung eines emotional werdenden Gesprächs herbeigeführt werden soll und es wurde vereinbart, das Verhalten im Ernst-/Krisenfall regelmäßig zu üben und zu reflektieren.

Claudia Jaspers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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