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Am Freitag 5.7. diskutierte der Sozialausschuss, ob die Projektlaufzeit von Fit for move um weitere zwei Jahre verlängert wird. Leider fand sich entgegen der Empfehlung aus der Verwaltung keine ausreichende Mehrheit für eine Verlängerung oder Personalaufstockung (wie von uns auf Grund des stark gestiegenen Bedarfs beantragt), mit der Konsequenz, dass die Wohnraumvermittlung nach sieben Jahren Laufzeit auslaufen wird.

Der Kreistag muss nun am 22.7. final darüber abstimmen, ob die Wohnraumvermittlung– Fit for move (WRV) aus Kostengründen ab Mitte 2025 eingestellt wird.

Wir fordern: Benachteiligte am Wohnungsmarkt dürfen nicht alleine gelassen werden!

"Hier wird definitiv am falschen Ende gespart und kurzfristig gedacht. Die Folgekosten werden auf anderer Seite entstehen und weit höher sein, beispielsweise durch Schaffung von Wohnraum für Obdachlose und Geflüchtete" so Mirjam Gawenda, Leiterin des Fachbereichs bei der Würzburger Caritas.

Mit einem offenen Brief ( PDF) an Landrat, Fraktionsvorsitzende und alle Kreistagsmitglieder bittet der Caritasverband die Verlängerung von Fit for move noch einmal zu prüfen und im Sinne der Schwächsten der Gesellschaft positiv zu bescheiden.

Bei der Wohnraumvermittlung „fit for move“ begleiten und unterstützten Sozialpädagoginnen am Wohnungsmarkt benachteiligte Personengruppen bei der Wohnungssuche, der Organisation im Zusammenhang mit dem Zustandekommen eines Mietverhältnisses (z.B. Anträge bei Behörden stellen, Umzug organisieren, Möbelbeschaffung, …) und auch noch danach, um Mietverhältnisse abzusichern und einen erneuten Wohnungsverlust zu vermeiden (z.B. bei Mietschulden oder Konflikten). Dabei sind wir langfristige, verlässliche Ansprechpartner*innen auch für Vermieter*innen, die unsere Unterstützung gerne in Anspruch nehmen, wenn „der Haussegen einmal schief hängt“ oder gravierende Probleme die Fortführung des Mietverhältnisses in Frage stellen.

Am Wohnungsmarkt benachteiligt sind Menschen ohne festen Wohnsitz, Geflüchtete, Menschen mit wenig Sprachkenntnissen, psychischen Erkrankungen oder Behinderungen, Schulden, wenig Einkommen (Sozialhilfe, geringe Rente), von Gewalt betroffene Menschen oder Menschen, die eine Räumungsklage oder Kündigung erhalten haben. „Unsere Arbeit gibt Menschen eine Chance auf Wohnung, die sonst keine hätten. Menschen die zum Teil jahrelang trotz Auszugsberechtigung in Gemeinschaftsunterkünften leben müssen, Menschen die unter widrigsten Bedingungen wie Schimmel und kalten Wohnungen leben, getrennt von ihren Familien oder als Großfamilie auf engstem Raum ausharren. Und von diesen Menschen werden es immer mehr durch Krisen und Kriege in der Welt.“

Dabei hat die WRV eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann: knapp die Hälfte aller Ratsuchenden hat mit Hilfe der WRV eine Wohnung gefunden. Das ist allein im Landkreis 1 Haushalt in der Woche, der mit geringem Personaleinsatz ein neues Zuhause gefunden hat. 

Offener Brief 

Mirjam Gawenda

Fachbereichsleiterin Soziale Arbeit

Bericht MainPost 

Die Entscheidung über die Fortführung des Projektes, die am 22.07.24 fallen sollte, wurde vertagt.

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